Dülmen. Eine Woche vor der Bundestagswahl konnten gut 80 Wählerinnen und Wähler fünf Köpfe und fünf Positionen der großem Parteien in der Wahlarena in Dülmen vergleichen.
Zu Gast auf dem Podium der „Wahlarena“ in der Aula des Clemens-von-Brentano-Gymnasiums waren die Bundestagskandidaten René Arning (FDP) Marc Henrichmann (CDU), Anne-Monika Spallek (Die Grünen), Klaus Stegemann (Die Linke) und Johannes Waldmann (SPD).
KAB und Kolping prüften die Positionen der Kandidaten vor allem in der Klimapolitik sowie der Arbeits- und Sozialpolitik. Während Henrichmann und Arning nach der Wahl eine Erhöhung des Mindestlohns ablehnten, forderten Spallek und Waldmann 12 EUR und Stegemann 13 EUR. Henrichmann sah bei einer Erhöhung die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft gefährdet. Arning forderte stärkere Förderungen von beruflicher Weiterbildung. Prof. Klaus Schubert, Politikwissenschaftler an der Universität Münster kommentierte die Diskussion und hob in der Frage des Mindestlohns hervor, dass Deutschland sich in den vergangenen Jahrzehnten vor allem durch die soziale Marktwirtschaft stark entwickelt habe. Prof. Schubert warb für einen Ausgleich zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern.
Bei der Diskussion der Klimakrise bestand zwischen allen Kandidaten Einigkeit, dass Deutschland klimaneutral werde muss. Bei der Geschwindigkeit und den Maßnahmen wurden jedoch die Unterschiede der Kandidaten deutlich. Kontrovers war die Frage, ob Tempo 130 eine wirksame Maßnahme zur CO2-Reduktion sie oder eher eine Art symbolischer Akt. Die Grüne Kandidatin Spallek sprach sich für mehr Bürgerbeteiligung bei der Finanzierung von Windkraftanlagen aus. Dadurch sei die Akzeptanz in der Bevölkerung höher. Im Automobilsektor sah Arning zukünftig auch mehr Effizienz durch andere Kraftstoffe und das autonome Fahren.
Prof. Schubert lobte das Engagement der Katholischen Arbeitnehmerbewegung und des Kolpingverbandes. Eine Veranstaltung wie die Podiumsdiskussion trage zu einer hohen Wahlbeteiligung bei. Die Nikolaus-Groß-Stiftung unterstützte die Organisation der Wahlarena finanziell.
Text: Janbernd Lütke Brintrup
Foto: pd