Die Nikolaus-Groß-Stiftung verkaufte beim KAB-Jubiläumsfest in Haltern symbolisch „Gute Werte“

– Sigrid Audick, stellvertretende Diözesanvorsitzende (Mitte) freut es.

Haltern am See. Das KönzgenHaus auf dem Annaberg bei Haltern am See erstrahlte in der Farbe pink – lange magenta-farbene Wimpeletten zwischen den Bäumen und Masten, dazu ein Bierwagen, eine Bühne und rosageschmückte Pavillons signalisierten allen, die an diesem Samstag in die Einfahrt des Hauses einbogen: Hier wird gefeiert. Gut vierhundert Besucher*innen, darunter NRW-Landesminister Karl Josef Laumann,  feierten mit der KAB Bistum Münster deren 125-jähriges Bestehen. „Ein stolzes Jubiläum bei Bilderbuchwetter und eine KAB in Höchstform“, resümiert Wolfgang Kollek, Diözesanvorsitzender der KAB den Tag.

Begegnungen und Einsatz für Gerechtigkeit

Um 10 Uhr hatte das Fest mit der Eröffnungsrede von Vorsitzender Kollek und seinen beiden Stellvertreter*innen Sigrid Audick und Elisabeth Hönig begonnen. Es wurde ein Fest der Begegnung und, so Kollek, „ein Fest, das zeigte, wofür die KAB steht und wofür es sich auch nach 125 Jahren lohnt einzusetzen. Dafür, dass es in der Welt in der Arbeitswelt gerechter zugeht.“

Während draußen auf der Bühne Berthold Vilbusch aufmerksamen Zuhörer*innen seine nachdenkliche Poesie vortrug und am Nachmittag die Big Band director´s cut vom Städtischen Gymnasium Straelen die Gäste begeisterte, tummelten sich andere in den Räumen und Fluren des KönzgenHauses bei Kreativ-Workshops, Infoständen, Aktionsspielen oder Gesprächscafés.

„Was Gutes tun und Spaß haben“, brachte Hildegard Lülsdorf vom Weltnotwerk ihr Engagement auf den Punkt. Das galt bei diesem Jubiläumsfest für die ganze KAB. Die KAB-nahe „Nikolaus-Groß-Stiftung“ verkaufte Anteile an Werten wie Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Menschenwürde in der Arbeitswelt. Das Bildungswerk schickte die Gäste auf einen Stationslauf durchs Haus, das KönzgenHaus-Team lud zu Resilienz-Stunden zur Stärkung der eigenen Widerstandskraft ein, der Familienbund und die CAJ stellten ihre Arbeit vor und mit Engagierten aus dem Bezirk Hamm-Münster-Warendorf konnten alle ein langes Band der Verbundenheit bemalen und nähen. Die KAB Oldenburg hatte das überdimensional große Brettspiel „Rente sich, wer kann“ aufgebaut und ließ die Schicksals-Würfel rollen.

Inmitten des Trubels gab es Oasen der Stille wie in der Kapelle, wo Stifte und Tuch bereitlagen, um ein Altartuch des Dankes zu beschriften. Und es gab die leisen doch nachdenklichen Töne wie bei dem Bezirk Nordmünsterland, der mit Gedächtnisspielen an das schwere Thema Demenz und die Pflegepolitik erinnerte oder Josef Mersch, pädagogischer Mitarbeiter des Bildungswerkes, der einen Einbürgerungstest anbot. „Wer hier im fiktiven neuen Land eingebürgert werden will“, erklärte Mersch, „müsse seine alte KAB-Mitgliedschaft aufgeben.“ Da schluckte so mancher und verstand etwas mehr von den emotionalen Hürden einer Einbürgerung. Das Netzwerk Aktionen und Kampagnen ließ die Besucher*innen mit bunten Bällen und Glasröhren einschätzen, ob ihre Berufsbiografie Risiken aufweist, die später zu einer geringen und nicht existenzsichernden Rente führen könnte.

Dank und Segen – Abschlussgottesdienst

An späten Nachmittag beendete der katholische Sozialverband mit Dank und Segen den großen Tag: Ein Gottesdienst unter freiem, blauem Himmel – gemeinsam zelebriert von Präses Michael Prinz und der geistlichen Verbandsleiterin Michaela Bans, musikalisch begleitet vom Spontanchor mit Chorleiter Christoph Schacht und Christoph Hönig am Klavier.

Das Jubiläumsfest wurde finanziell unterstützt von der Nikolaus-Groß-Stiftung.

Text/Foto: Heike Honauer
06.06.2023